Jedes Frühjahr werden junge Tiere geboren, gerade in der Zeit, wenn in der Landwirtschaft Mäharbeiten anfallen. Kein Wunder, denn dies ist die Zeit, in der die Vegetation ihr Bestes bietet und der Nährstoffgehalt der Pflanzen am höchsten ist.
Viele Tierarten nutzen Wiesen und Felder als Deckung und können die Gefahr einer herannahenden Maschine nicht erkennen. Jungtiere sind noch zu schwach um zu entfliehen. Sie ducken sich instinktiv bei Gefahr um unerkannt zu bleiben. Mit fatalen Folgen.
Jäger und Landwirte versuchen seit vielen Jahrzehnten daher Rehkitze vor dem Mähtod zu bewahren. Das Ziel ist, die Kleinen vor der Mahd zu bergen oder zu verscheuchen. Eine Methode ist, die Flächen engmaschig mit Hunden abzugehen. Aber die Jungtiere sind für Menschen schlecht zu sehen und Hunde können sie noch nicht riechen. Der Zeitaufwand ist groß und der Erfolg mäßig.
Schneller, breiter, öfter fahren die Mähwerke über die Felder und Wiesen. Die Technik in der Landwirtschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm entwickelt. Mit einer Breite von bis zu 10m und Geschwindigkeiten von mehr als 10km fahren die Mähmaschinen über die Felder. Da haben selbst fluchtfähige Jungtiere kaum noch eine Chance.
Wurden früher hauptsächlich Wiesen im Frühjahr gemäht, um Tierfutter zu gewinnen, gilt das heute auch für Felder mit Energiepflanzen wie Grünroggen, die als Substrat für Biogasanlagen angebaut werden.
Der Einsatz von Drohnen wird seit einigen Jahren auch für die Rettung von Jungtieren erprobt und weiterentwickelt. Die gesuchten Tiere wie Rehkitze und Hasen sind wärmer als ihre Umgebung. Somit sind sie für eine Wärmebildkamera sichtbar, morgens, wenn die Wiese noch kühl ist.
Es braucht aber viel Technik um die notwendige Bildqualität zu erhalten. Die Drohne darf nicht wackeln, die Kameraauflösung muß gut genug sein, die Übertragung der Bilddaten stabil, die Bilddarstellung verläßlich und man muß in ausreichender Höhe fliegen können, um in der kurzen Zeitspanne, die zum Fliegen bleibt, fertig zu werden.
Gerade in den letzten 2 Jahren hat sich hier viel getan. Die Technologie kann nun immer erfolgreicher die Jäger und Landwirte unterstützen beim Kampf gegen den Mähtod.
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